Gruppe von vier internationalen, lächelnden Studierenden.

Projekt »ARAPiS«

Forschungsvorhaben zu Rolle und Arbeitsmarktpotenzial internationaler Studierender der Universität Jena
Gruppe von vier internationalen, lächelnden Studierenden.
Foto: Mediteraneo (stock.adobe.com)

»Analyse der Rolle und des Arbeitsmarkt-Potenzials  
internationaler Studierender der Friedrich-Schiller-Universität Jena  
im Kontext Thüringens (ARAPiS)«

Hintergrund und Bedarf 

Hochschulen wurden aus ökonomischer Perspektive in der Vergangenheit vor allem mit Blick auf ihren Beitrag zum regionalwirtschaftlichen Wachstum bzw. ihrer Fähigkeit, Innovationen hervorzubringen, beschrieben. Angesichts der demografischen Entwicklung rückt jedoch die Fachkräftegewinnung und -sicherung am Innovationsstandort Deutschland als eine der Herausforderungen für Wirtschaft, Politik und auch Wissenschaft zunehmend in den Blick. Erst jüngst hat die Auseinandersetzung mit der Frage an Bedeutung gewonnen, welchen Beitrag Hochschulen zur Fachkräftesicherung leisten können. Auch der Friedrich-Schiller-Universität als der größten Hochschule des Freistaats Thüringens fällt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu. Sie zieht Studierende aus aller Welt an und entlässt pro Jahr rund 400 internationale Absolvent:innen in den Arbeitsmarkt. Internationale Studierende tragen nicht nur zu einem vielfältigen Campusleben bei, sondern auch zur regionalen, nationalen und internationalen Reputation der Universität. Sie stellen ein erhebliches Potenzial für den thüringischen Arbeitsmarkt dar. Nicht von ungefähr wird die Inklusion internationaler Studierender in den Arbeitsmarkt des Freistaats in den aktuellen Leitlinien zur Hochschulentwicklung in Thüringen 2026-2030 explizit als Ziel und Herausforderung formuliert (TMWWDG, 2024).  

Wenngleich es in Anbetracht des aktuellen und zu erwartenden Fachkräftemangels von zentraler Bedeutung ist, auch Hochschulen in Fachkräftesicherungskonzepten künftig stärker zu berücksichtigen, lassen der im Freistaat in den letzten Jahren beobachtete manifeste Rassismus sowie der deutlich erstarkende Rechtspopulismus Zweifel an der Frage aufkommen, ob diese Potenziale aktuell im erforderlichen Umfang genutzt werden können.  

Stand  

Die Gründe dafür, warum Studierende nicht im deutschen Arbeitsmarkt verbleiben, wurden in den Projekten HiThExterner Link (AbschlussberichtExterner Link) und WOM beleuchtet, an die ARAPiS unmittelbar aufsetzt. Das Projekt nimmt darüber hinaus Bezug auf die Studie zu Diskriminierungserfahrungen an Hochschulenpdf, 3 mb und untersucht, wie sich diese auf den Wunsch auswirken, in Deutschland und insbesondere in Thüringen einen Arbeitsplatz zu suchen.

Das politische Umfeld hat sich postpandemisch jedoch seit Abschluss der genannten Projekte erheblich verändert. Fragen nach der Bedeutung des aktuellen politischen Umfelds, Vorbehalte der Arbeitgeber, gelungene Beispiele für eine erfolgreiche Integration als Modell u. a. sollen in ARAPiS systematisch bearbeitet werden.

Logo des ARAPiS-Projekts (Schriftzug ARAPiS weiß auf blauem Grund)

Grafik: Sabine Müller

PROJEKTZIELE

Das Projekt verfolgt drei Ziele:  

Erstens sollen im Rahmen einer systematischen Befragung von thüringischen Unternehmen detaillierte Informationen zum Anteil internationaler Studierender gewonnen werden, denen ein erfolgreicher Übergang in den Arbeitsmarkt gelungen ist. Außerdem sollen die im Freistaat vorhandenen Beschäftigungsmöglichkeiten für internationale Studierende sowie die Rekrutierungsstrategien der thüringischen Unternehmen systematisch untersucht und erfasst werden.  

Zweitens werden im Rahmen von qualitativen Interviews sowohl mit internationalen Fachkräften nach als auch mit internationalen Studierenden vor dem Übergang in den Arbeitsmarkt Erfolgsfaktoren sowie subjektiv erlebte Hindernisse für den Verbleib in Thüringen identifiziert.  

Drittens werden aus den gewonnenen Erkenntnissen Empfehlungen für unterschiedliche Akteursgruppen (Unternehmen, Studierende, Hochschule) zur künftigen Fachkräftesicherung abgeleitet, verschriftlicht und den betreffenden Akteuren zugänglich gemacht. In diesem Sinne soll das Projekt als Ganzes dazu beitragen, die Inklusion internationaler Studierender in den regionalen Arbeitsmarkt zu verbessern und damit einen Beitrag zur Verringerung des Fachkräftemangels in Thüringen zu leisten. Insgesamt strebt das Projekt damit an, die Potenziale internationaler Studierender zu nutzen und gleichzeitig die regionale Wirtschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Mit thüringischen Unternehmen und internationalen Studierenden bzw. Fachkräften stehen dabei zwei Zielgruppen im Fokus.  

ERWARTETER IMPACT

  • Darstellung der Beschäftigungspotenziale internationaler Studierender für die Studienfächer der Universität Jena 
  • Darstellung von Strategien zur Förderung der Identifikation von Studierenden mit dem Freistaat Thüringen  
  • Übersicht über Best Practices für eine erfolgreiche Inklusion von Studierenden in lokale Unternehmen 
  • Empfehlungen zur Verbesserung der Willkommenskultur für internationaler Fachkräfte 
  • Konkrete Ausgestaltung von Maßnahmen und Integration von Empfehlungen in das Angebotsportfolio des Career Point, insbesondere Nutzung von Synergien mit dem DAAD-geförderten Projekt FIT  
  • Transfer der Ergebnisse in die Thüringer Hochschulen 

Internationales Büro

  1. Hillinger, Claudia, Dr. Projektleitung
    Internationales Büro

    Universitätshauptgebäude, Raum 2.66
    Fürstengraben 1
    07743 Jena

    Dr. Claudia Hillinger
    Foto: Uni Jena

KomRex – Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration

  1. Henn, Sebastian, Prof. Dr. Fokus: Unternehmen
    Lehrstuhl Wirtschaftsgeographie
  2. Lembert, Fenna Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Lehrstuhl Wirtschaftsgeographie
  3. Kretzmann, Jenny Wissenschaftliche Hilfskraft
    Lehrstuhl Wirtschaftsgeographie
  4. Rothmund, Tobias, Univ.-Prof. Dr. Fokus: Studierende
    Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration
  5. Dellagiacoma, Laura Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration

Career Point

  1. Wilk, Verena Career Service, Beratung
    Career Point
  • Projektzeitraum

    Juli 2024 bis Dezember 2025

  • Projektförderung

    Das Vorhaben wird gefördert aus Mitteln des Struktur- und Innovationsbudgets des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.

Internationales Büro • Friedrich-Schiller-Universität Jena